DIE HEILIGEN SCHEINE - Fans sind Sklaven

70 Minuten, 26 Songs. Das (fast) komplette Vermächtnis einer Band, die nur 15 Monate existierte und trotzdem mehr Staub aufwirbelte als manche Putzkolonne. Oktober 2000 bis Februar 2002 - fertig, vorbei, tot. Jetzt bei Bandcamp.

Die Tracks: aufgenommen in einem Hamburger Kellerstudio, nun soundtechnisch aufgepäppelt, mit Texten, bei denen du dreimal hinhörst. So klingt Punk, wenn er nicht fürs Radio gemacht ist.

Für Dich, für alle: für Fußball-Fans, Romantiker, Gewalt-Fetischisten, Lolita-Ficker, Plattensammler, Poeten, Feministen & Sexisten, Künstler, Zivilisationskritiker, Homosexuelle, Säufer, Intellektuelle, Provokateure, Sexmuffel, Paranoiker, Punk-Nostalgiker, Zyniker, für Proleten & Perverslinge von links bis rechts. Ein Bauchladen wie aus dem Bilderbuch, präsentiert von der ehrlichsten Band der Welt.

Jetzt kannst du abstimmen: Welche Tracks sollen auf die Vinyl-LP? Die meistgewählten Songs werden gepresst. Der Rest bleibt digital. Du entscheidest, was überlebt.

Das Album existiert seit 23 Jahren nur als Gerücht. Jetzt ist es da. Hör's dir an - oder laß es bleiben.

 

DIE SONGS

 

Alles Idioten

26 Sekunden pure Verachtung. Kein Intro, keine Ausschweifungen - nur der Kern. Es gibt Songs, die dauern vier Minuten und sagen nichts. Dieser hier ist verdammt kurz und sagt alles. Eine Frage, eine Ausnahme, eine Kapitulation. Amerikanische Härte trifft deutsche Direktheit. Wer diesen Song nicht versteht, IST gemeint.

Alles was du willst

Die große Liebesballade des deutschen Punk. 4:24 Minuten pure Hingabe. Ein Mann, der alles aufgibt für die Liebe. Romantik in Reinform. Wenn du das nicht fühlst, hast du nie wirklich geliebt. Der Song, den Paare als 'unseren Song' bezeichnen.

Attentittentat

Das klügste dumme Lied oder das dümmste kluge Lied des deutschen Punk. Ein Wortspiel, das gleichzeitig Hochkultur und Steinzeit-Trieb ist. 2:52 Minuten, in denen Philosophie auf BOOM! BOOM! BOOM! trifft. Clever genug für Akademiker, primitiv genug für Betrunkene. Der Song, bei dem ALLE mitgrölen - aus den falschen Gründen.

Braun-Weiß bis in den Tod

Die Hymne für alle, die mehr als nur Fans sind. Braun-Weiß bis in den Tod - keine Phrase, sondern Schwur. 3:48 Minuten pure Hingabe an den einzigen Verein, der zählt. Erste Liga, zweite Liga - egal. Sankt Pauli ist Religion. Für alle, die wissen: Manche Dinge sind wichtiger als das Leben. FCSP 4EVER!

Büschen figgen

Die Geschichte, die niemand hören will, aber jeder kennt: Eine Nacht, die als erotische Begegnung beginnt und als gescheiterte Intimität endet. Zu direkt für Radio, zu ehrlich für den Mainstream. Flamenco trifft Punk, Melancholie trifft Vulgarität. 'Wolln wa nich 'n büschen figgen?' - die unromantischste Liebesgeschichte des deutschen Punk.

Du mußt es nur wollen

"Keine Zeit für Bullshit. Keine Zeit für Ausreden. 44 Sekunden pure Härte. Wer auf die Fresse fällt, steht wieder auf - oder verdient keine Liebe. Motivations-Porno als Hardcore-Punk. Die brutalste Selbsthilfe-Philosophie, die Deutschland je gehört hat. Comprende?"

Einer geht noch (REIN!)

Der dümmste Song des deutschen Punk - und das ist Programm. Maximal 28 verschiedene Wörter, endlose 'REIN! REIN! REIN!'-Wiederholungen, Doppeldeutigkeit so platt, daß sie wieder unschuldig wird. Ein Song für Leute, die zu besoffen sind, um Texte zu verstehen, aber trotzdem mitgrölen wollen. Primitive Energie als Kunstform. Die ultimative Selbsterniedrigung als Gemeinschaftserlebnis.

Fans sind Sklaven

Die ehrlichste Zugabe der deutschen Punkgeschichte. Drei Minuten pure Wahrheit, verpackt in eine Melodie, die ihr nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Singt mit bei 'Wir sind Sklaven' - oder beweist, daß ihr's nicht seid. Spoiler: Ihr könnt nicht widerstehen. Niemand kann.

FEIND!

102 Sekunden Paranoia-Panzerfahrt. Ein Song, der die komplette Mechanik des Hasses zeigt. Von 'Da ist FEIND' bis 'FEIND bin ICH?' - die logische Konsequenz des Wahns. Industrial-Metal für Leute, die verstehen wollen, wie Kriege beginnen. Oder für Leute, die einfach nur 'FEIND!' brüllen wollen.

FreiBILD für alle

Vier Minuten pure Verweigerung. 'FreiBILD für alle' - und wir scheißen drauf. Freibier? Scheißen wir drauf. Freifahrt? Scheißen wir drauf. Freiheit? Die kriegt ihr nicht! Deutschrock für Leute, die nicht mehr wissen, wogegen sie eigentlich sind - aber Hauptsache dagegen. Der Song, der Frei-Wild 2001 zu ihrer Namensgebung inspirierte.

Fressen und Saufen

2:45 Minuten brutale Ehrlichkeit: Das ist dein Leben. Aufstehen, ackern, Feierabend, Pizza, Bier, Pennen. Morgen dasselbe. Die Hymne für alle, die aufgehört haben, sich was vorzumachen. Keine großen Worte, kein falsches Pathos - nur die Wahrheit: Fressen und Saufen. Und ficken, wenn's noch geht.

Fucking Moped

Eine Zeitreise zurück in die goldenen 80er: Chaostage, APPD, Glocksee - als Hannover noch das Zentrum der Welt war. Name-Dropping von Zewa bis Doc Schwanz, ein Gruß an Heinz Schenk und den "Blauen Bock", und die ultimative Rechtfertigung: 'Ich bereue nichts!' Die Hymne für alle, die ihre Jugend nicht loslassen wollen. Fucking Moped - das gibt's nur einmal, das kommt nie wieder. Die Heiligen Scheine machen aus Erinnerung Kult. Für immer 1983!

Geilomat (Aber nicht deiner)

Endlich spricht es jemand aus: Auch Männer können ausgebeutet werden! GEILOMAT erzählt von sexuellem Druck, Überforderung, dem Traum von Ruhe. 'Du vögelst mich kaputt / Du fickst mich dumm!' - die andere Seite der Medaille. Ein Song, der nicht weiß, ob er Comedy oder Ernst ist. Feministisch? Frauenfeindlich? Beides!

Hirnfick & Künstlerkacke

Was zur Hölle ist das? Sinnlose Silbenkaskaden treffen auf brutales 'HALT DIE FRESSE!'-Gebrüll. Ein Künstler schwafelt über 'neo-strukturale Betrachtungen', das Publikum will Orgien. HIRNFICK & KÜNSTLERKACKE ist die ultimative Attacke auf geschwätzige Kunst-Intellektualität. Oder ist es selbst Kunstgeschwätz? Niemand weiß es. Die Heiligen Scheine machen Anti-Kunst als Kunst. 2:29 Minuten akustisches Wirrwar. Der perfekte Kassierer-Song, den Die Kassierer nie gemacht haben.

Kerlschnitt

Du denkst, deine Frisur macht dich individuell? Falsch. Hundert Jahre deutsche Männer tragen denselben Schnitt als Kenner. Oben lang, Rest kurz. Die Pose ist trotz immer neuer Varianten gleich, nur das Bier wechselt. 'Hau rein die zehnte Astra Dose!' Ein Song, der zu wahr ist für Freundschaften. 49 Sekunden, die dich in den Spiegel zwingen. Und du wirst nicht mögen, was du siehst ...

Kohle satt

Fast vier Minuten heilige Gier. Von Jesus' Pleite bis Mutter Theresas Enttäuschung - Religion als Geschäftsmodell, Kapitalismus als Spiritualität. 'Gier macht frei' - der provokanteste Slogan seit '33, nur diesmal ehrlich gemeint. Die Band gibt zu, worum's geht: Kohle. Und das Publikum zahlt trotzdem. Oder gerade deswegen. Eine Hand wäscht die andere - kauft das Album, kauft das Shirt, zahlt Eintritt. Wir geben niemals Rabatt.

Mit Gewalt geht alles

Ein Gewalttäter von einst blickt in den Spiegel der Vergangenheit. "Mit Gewalt ging alles kaputt / Meine Jugend, meine Träume, mein Gesicht /Blut klebt an meinen Händen / Die ich tausendmal gewaschen hab'. Ein Bekenntnis, das betroffen macht. "Mama hat geweint, als sie mich sah. Das Messer in der Jacke, der Haß, das Blut. 'Wo ist mein Junge hin?' hat sie gefragt". Die Antwort ist ehrlich und ernüchternd.

Niemals

Die Hymne der Verkannten. Vier Minuten pure Entschlossenheit gegen alles und jeden. 'Niemals vergessen, niemals vergeben' - der Schlachtruf einer Generation, die nicht aufgibt. Wenn dieser Song läuft, gibt's nur noch uns und den Rest der Welt. Größer als alles, was die deutschen Charts je gehört haben. Das ist nicht nur Musik - das ist Lebenshaltung!

Nudeln mit Ketchup

Irgendwann akzeptierst du's. Die endlose Wiederholung wird zur Identität. Die Heiligen Scheine bauten einen Song aus stumpfer Monotonie und diffuser Wut ohne Ziel. Keine edle Armut ("Wir haben einander"), keine rebellische Armut ("arm aber frei"). Nur: Nudeln mit Ketchup. Gestern, heute, morgen. Trotziger Stolz statt Scham. "Gib mir am meisten!"

Ode an den Rausch

79 Sekunden orchestraler Wahnsinn. Beethoven trifft Besäufnis, Schiller trifft Geilheit. 'Rausch, du edle Himmelsmacht!' - Weimarer Klassik im Dienste der Orgie. Von der Oper zum Thrash Metal in Rekordzeit. Das ist nicht Parodie - das ist ernstgemeinte Zweckentfremdung. Deutschlands heiligste Kulturikone wird für primitive Triebbefriedigung missbraucht. Brillant bescheuert oder bescheuert brillant - Ihr entscheidet!

Sehnsucht nach Männerschweiß

Drei Minuten kompromisslose Körperlichkeit. Keine romantische Liebe, keine Queer-Hymne. Nur die pure Triebhaftigkeit: "Ich trinke Männerschweiß". Rammstein-Industrial trifft auf eine Direktheit, die Deutschland 2002 nicht ertragen konnte. Der Song marschierte einfach durch - ohne Dramaturgie, ohne Erlösung. Zu brutal für die einen, zu primitiv für die anderen. Radikal unvermarktbar.

So ist es

Von Volksweisheit zu Wahnsinn in 3:37 Minuten. Der Song beginnt mit Sprüchen, die deine Oma an die Wand genagelt hat - und endet mit 'Mösenschleim und Nillenkäs gibt die beste Majonäs'. Dazwischen merkst du nicht, wann du aufgehört hast mitzudenken. Ein trojanisches Pferd für Mitgröler.

UVSS

Digital Hardcore ohne Elektro - 108 Sekunden dadaistische Sprachzertrümmerung: Wenn alle Schweine sind, ist niemand mehr Schwein. Sprache zerfällt, Politik kapituliert.

Weil ich das will

Die Hymne für alle, die sich treu geblieben sind. 'Weil ich das will' - mehr Begründung braucht's nicht. Kein Kompromiss, keine Anpassung, keine Reue. Mit 40 noch dieselben Boots wie mit 20. Manche nennen es Unreife - wir nennen es Haltung. Der Song für jeden, der lieber Platten kauft als fürs Alter spart.

Wir sind wir

Der Song mit dem alles losging, der Song, an dem sich alles entschied: Bist du Teil des "Wir" oder nicht? Keine komplizierten Erklärungen, keine Manifeste. Nur drei Wörter, die alles sagten — oder eben gar nichts. Wer den Refrain mitsingen konnte, gehörte dazu. Wer scheiterte, auch. Hauptsache laut, hauptsache gemeinsam. Eine Hymne für alle, die wußten: Bier, Punkrock und die besten Freunde der Welt — mehr braucht man nicht.

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